Afrika im Beegerhof
Das kleine Museum zu schwarzafrikanischer Gebrauchskultur ist nunmehr untergebracht im Dachbereich des Nordgebäudes, zu erreichen über den Eingang zu den Wohnungen Moch. Die auf Dauer angelegte Ausstellung macht den Versuch, Fotos und Gegenstände, die Herr Beeger von zahlreichen Reisen aus Namibia und Angola mitbrachte, der Nachwelt zu erhalten. Die Sammlung ist nicht weltbewegend, kann aber beanspruchen, die Erinnerung an eine Welt hochzuhalten, die aufgrund der seit 1974 im Südwesten Afrikas tobenden Bürgerkriege unwiederbringlich verloren ist.
Von 1970 bis 1972 und wieder 1974 war Herr Beeger im damaligen Südwestafrika (heute Namibia) mit dem Sammeln von Material für ein Dissertationsvorhaben befasst, das für ihn allerdings in dem Maße an Bedeutung verlor, in dem ihn Reisen in den weithin verbotenen Norden des Landes und über die Grenze nach Angola führten. In Angola, das seinerzeit als Eldorado ethnologischer Forschung galt, stieß er abseits der Verkehrswege auf „das alte Afrika“, den Kontinent, wie er in den Träumen unserer Großeltern lebte. Er war fasziniert von der naturnahen Lebensweise der Bantu-Völker, allen voran der Mucuvale, bei denen er eine Zeitlang Gastrecht genoss. Seiner Bereitschaft, das Leben im Kral mit der Dorfgemeinschaft zu teilen, verdankte er Bilder einer Kultur, die es heute nicht mehr gibt, und Gebrauchsgegenstände, die einzutauschen heute nicht mehr möglich ist. Der Besucher wird überrascht sein ob der Vielzahl an Objekten, die sich auf Schmuck, Frisuren und Körperpflege beziehen, und staunen angesichts der Fertigkeiten, die bei der Herstellung von Waffen, Werkzeugen und Gefäßen zur Anwendung kamen.